Kosten eines Produktkonfigurators - ObjectCode GmbH

Was kostet ein Produktkonfigurator? Wir klären auf.

„Was kostet ein Produktkonfigurator?“. Diese Frage lässt sich nicht so schnell beantworten, wie Sie gestellt wird. Heute erkläre ich, welche Faktoren für eine Konfigurator-Kalkulation wichtig sind.


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Stellen wir uns den Produktkonfigurator doch einmal als fertiges Puzzle vor. Der Rahmen ist das technische Gerüst, welches mit einer Konfigurator-Software zusammengehalten wird. Darin sind viele unterschiedliche Elemente, die das Gerüst zusammenhalten. Und wie man es bei Puzzles so kennt, gibt es verschiedene Motive und variable Puzzleteile (5 Teile, 20 Teile, 100 Teile…).

Hat man dieses Bild vor Augen, schätzt man besser den Umfang eines Produktkonfigurators ab. Er kann von der Anforderung z. B. aus 10 Puzzleteilen bestehen, aber auch aus 50 oder mehr.

Am besten fange ich einmal an, die Puzzleteile für einen Konfigurator vorzustellen und Sie können im Anschluss überlegen, welche Bestandteile für Sie passend sind.

Produktkonfigurator-Bestandteile:

  1. Produkt (Motiv)
  2. Konfigurations-Vielfalt
  3. Benutzer (Puzzler)
  4. Benutzerschnittstelle
  5. Preisanzeige
  6. Einbindung des Konfigurators (Verpackung)
  7. Produktdarstellung


Produktkonfigurator

1. Ihr Produkt (das Motiv)

Der Einsatz eines Produktkonfigurators ist für bestimmte Produkte sinnvoll. Ihr Produkt fällt sicher auch unter eine dieser Kategorien:

  • variantenreiches Produkt,
  • individuell anpassbares Produkt,
  • modular aufgebautes Produkt,
  • planungsintensives Produkt,
  • maßgeschneidertes Produkt,
  • oder erklärungsbedürftiges Produkt.

Stellen Sie sich vor, dass Ihr Produkt das Motiv Ihres gewünschten Produktkonfigurators (Puzzle) ist. Es muss zum Schluss überzeugen, Emotionen wecken und dem Puzzler (Benutzer) das Gefühl vermitteln: Das habe ich selbst kreiert.

Damit das aber auch klappt, muss das Produkt in seiner Variantenvielfalt dargestellt werden. Unser nächstes Puzzleteil.

2. Konfigurations-Vielfalt

Sie merken bestimmt schon in der alltäglichen Beratung, dass Sie mit Produktkatalogen und Printmaterial nicht alle Varianten abbilden können.

Welche Aspekte Ihres Produktes sind änderbar?

Ich nennen Ihnen ein paar Faktoren als Anhaltspunkte:

  • Größe
  • Material
  • Farbe
  • Beschaffenheit
  • Oberfläche
  • Zubehör

Das sind nur Beispiele, Sie kennen Ihr Produkt am besten und wissen, worauf es ankommt. Um eine erfolgreiche Produktdarstellung zu gewährleisten, müssen wir das Produkt verstehen. Ist das Produkt in seiner gesamten Vielfalt erfasst, werden die Kombinationsmöglichkeiten analysiert:

Sind alle Produktvarianten kombinierbar?

Das ist eine wichtige Frage, da diese in der Konfigurator-Software berücksichtigt werden muss. Wir unterscheiden die Optionen:

  • Unabhänging voneinander wählbar
  • Regelbasiert

Was bedeutet unabhängig voneinander wählbar?

Das ist für Produkte interessant, die in überschaubaren Varianten produziert oder bestellt werden.

Ich erkläre es kurz an einem Beispiel:

Sie verkaufen Einzel-Sofas. Diese werden in 5 Farben (schwarz, beige, blau, grau, rot) angeboten und in 2 Materialien (Glatt- und Veloursleder). Jedes Sofa kann in einer bestimmten Farbe und dem gewünschten Stoff vom Benutzer konfiguriert werden. Dadurch entstehen die Kombinationsmöglichkeiten: Rotes Glattleder-Sofa, rotes Veloursleder-Sofa, blaues Glattleder-Sofa, blaues Verloursleder-Sofa….

Farbe und Material werden unabhängig voneinander ausgewählt.

Was bedeutet regelbasiert?

Wir sprechen von regelbasierten Konfigurationen, wenn bei den Produktvarianten Abhängigkeiten bestehen.

Im Beispiel hieße das: Es gibt nur schwarze, beige, blaue und graue Glattleder und nur graue und rote Veloursleder.

Oder am Beispiel Schrank: Es dürfen nur 60 cm tiefe Böden ausgewählt werden, die auch nur 60 cm tief ist. Bei 80 cm tiefen Böden erhält der Benutzer eine Benachrichtigung und die Konfiguration wird kurzfristig gestoppt. Fehlproduktionen und -konstruktionen werden dadurch vermieden.

Sehen Sie, je genauer Sie Ihr Produkt analysieren, desto mehr oder weniger Puzzleteile erhält Ihr Produktkonfigurator.

3. Ihr Benutzer (der Puzzler)

Bei diesem Puzzleteil schauen wir einmal, wer den Produktkonfigurator benutzen soll.

Ist es der Kaufinteressent?

Dann besteht die Möglichkeit, den Produktkonfigurator online zu präsentieren, z.B. im eigenen Shop oder der eigenen Webseite. An dieser Stelle ist es wichtig, darauf zu achten, dass jeder potentielle Kaufinteressent sofort konfigurieren kann. Eine einfache Handhabung, emotionale Produktdarstellung und intuitive Benutzerführung stehen hier im Fokus!

Ist es der Verkäufer?

Für den Verkäufer, Berater oder Vertriebsmitarbeiter müssen andere Punkte beachtet werden. Ob auf Messen, beim Kunden vor Ort oder im Showroom – Daten werden an alle Orten aufgenommen und bearbeitet. Die Kundendaten aktualisieren, den Auftragsstatus abrufen oder die Bestellhistorie des Kunden begutachten – alles muss möglich sein. Das Thema Schnittstellen greifen wir noch einmal auf, aber es ist zu erkennen, das Vertrieb und Kaufinteressent andere Benutzeroberflächen benötigen.

Oder beide?

Beide sollen den Produktkonfigurator bedienen, jedoch sind die Ziele unterschiedlich. Kein Problem! Es können abweichende Oberflächen erstellt werden. Der Vertrieb loggt sich z. B. mit einem separaten Code ein und hat weitere Optionen, den Konfigurations- und Bestellvorgang zu bearbeiten.

Hätten Sie gedacht, dass diese Puzzleteile wichtig für die Kalkulation eines Produktkonfigurator sind?

4. Benutzerschnittstellen

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie der Benutzer durch den Produktkonfigurator geführt werden kann.

Schrittweise geführte Konfiguration

Der Benutzer erhält die Information, dass er nun ein Produkt-Modell auswählen kann. Wählt er Produkt A, besteht im nächsten Schritt die Option die Farben zu ändern. Ist dies erledigt, kann er das Material ändern und so weiter. Irgendwann endet die Konfiguration und er erhält eine Ansicht über sein konfiguriertes Produkt A.

Freie Konfiguration (s. Bild)

Dem Benutzer werden auf der Oberfläche alle Konfigurationsmöglichkeiten angezeigt, er kann jederzeit alles mit einem Klick ändern und neu anfangen. Oft wird dieses mit bereits erstellten Produkt-Modellen erweitert, die bei der ganzen Konfiguration zu sehen sind. Sogenannte Inspirationsquellen für die eigene Gestaltung.

Egal, für welches Vorgehen Sie sich entscheiden, beide Varianten können mit weiteren Features ergänzt werden:

  • Händlersuche
  • Social-Media-Anbindung
  • Angebotsformular
  • Konfigurationsspeicherung
Produktkonfigurator - ObjectCode GmbH

5. Preisanzeige

Dieses Puzzleteil ist für Sie nur wichtig, wenn eine Echtzeit-Preisberechnung relevant ist.

Werden die Produktpreise durch Addition aller Teile ermittelt oder gibt es eine umfangreiche Preisregelung?

Mengenrabatte, Staffelpreise, Provisionsvereinbarungen (z. B. beim Vertriebseinsatz) – können alle in der Preisberechnung berücksichtigt werden. Je umfangreicher die Preisgestaltung ist, desto genauer muss diese im Produktkonfigurator abgebildet sein. Schließlich arbeitet dieser effizient zu Ihren ganzen Betriebsprozessen und darf keine Unregelmäßigkeiten aufweisen.

6. Einbindung des Konfigurators (die Verpackung)

„Klar, auf meine Webseite!“, ist bestimmt der erste Gedanke bei diesem Punkt. Aber man muss sich vorstellen, dass es sich nicht direkt um eine Puzzleteil handelt, sondern um die Verpackung. Und diese muss gut platziert sein, damit Ihr Benutzer den Produktkonfigurator schnellstmöglich findet.

Sie nutzen sicher eine bestimmte Technologie, ein sogenanntes CMS (Customer-Management-System), für Ihre Webseite bzw. Ihren Online-Shop. Egal ob Sie auf  WordPress, Typo3, oder Magento setzen, mit einem kleinen Code wird der Produktkonfigurator in das bestehende System eingebaut. Weitere Schnittstellen zu anderen Systemen fließen ebenfalls in die Kalkulation ein, nachdem sie genau geklärt sind.

Wird ein Online-Shop betrieben, wird der Produktkonfigurator so integriert, dass die konfigurierte Ware im Warenkorb abgelegt werden kann. Natürlich besteht auch immer die Option, einen komplett neuen Webauftritt bzw. Online-Shop zu erstellen.

7. Produktdarstellung

Jetzt kommen wir von der Verpackung zu unserem letzten Puzzleteil: der Produktdarstellung. Für die Kalkulation ein weiterer wichtiger Punkt. Die Einbindung  von Produktbildern / 3D-Modellen ist bei jedem Produktkonfigurator unterschiedlich. Sprechen wir z. B. von nur drei visualisierten Produkten ist der Umfang ein anderer als bei zehn.

Verwendbare Produktbilder

Produktbilder kommen zum Einsatz, wenn das Produkt sehr realistisch dargestellt sein soll. Bei Kleidung wäre das der Fall. Oder wenn die Produktdarstellung in 2D ausreicht (z. B. bei einem Teppich). Wichtig ist darauf zu achten, dass die Produktbilder immer bei den gleichen Lichtverhältnissen und Kameraeinstellungen erstellt werden.

3D-Modelle

Die 3D-Modelle setzen wir ein, wenn das Produkt interaktiv dargestellt sein soll:

  • Drehen
  • Zoomen
  • Öffnen und Schließen (z. B. von Klappen, Türen..)
  • Zeigen von Produktfunktionen (Animaton)
  • Hochladen von eigenen Fotos
  • Bewegen in der 3D-Szene

Wenn bereits Modelle vorliegen, wird geprüft ob diese auch kompatibel für den Produktkonfigurator sind. Für die Neuerstellung von 3D-Modellen wird eine Preisspanne von 200 – 500 € angesetzt. Ein Stuhl liegt preislich anders als ein PKW-Modell. Wichtig dabei ist zu wissen, dass die Erstellung des Modells kostet und nicht jede Variante!

Zum Beispiel: Beauftragen Sie die Erstellung eines 3D-Modells von einem Stuhl, sind Farb- und Material-Varianten darin bereits inbegriffen. Egal ob Sie 20 Farben und 5 Materialien anbieten, die Kosten belaufen sich nur auf das Produkt-Modell.


Julia Manasterni - ObjectCode GmbH
Julia Manasterni

Ich hoffe, Sie konnten einen kompakten Einblick in die Kalkulation eines Produktkonfigurators erhalten.

Vielleicht haben Sie die Komplexität eines Konfigurators noch gar nicht so wahrgenommen.

Aber, je mehr Sie sich mit den ganzen Puzzle-Teilen auseinandersetzen, desto besser kann das optimale Angebot für Sie erstellt werden. Und für Sie wird die Kostenkalkulation auch verständlicher und transparenter.

Julia Manasterni