Externer Erfahungsbericht von Felix Schodrok:
Die Einrichtung der eigenen vier Wände zählt zu den individuellsten Entscheidungen, wenn es um die persönliche Lebensgestaltung geht – schließlich verbringen wir einen wesentlichen Teil unserer Zeit zuhause, wo uns das Schaffen einer gemütlichen Wohlfühlatmosphäre besonders am Herzen liegt. Dabei kommt unter anderem der Auswahl der passenden Möbelstücke eine zentrale Rolle zu: Schränke, Kommoden oder Sideboards beispielsweise sollten nicht nur zu den baulichen Gegebenheiten der eigenen Wohnung passen; auch das Zusammenspiel mit anderen Einrichtungsgegenständen und letztlich auch dem persönlichen Geschmack will berücksichtigt werden. Hier kommt ein Kleiderschrank-Konfigurator ins Spiel!
Mit einer solchen Software für Kleiderschrank-Konfiguratoren lässt sich der gewünschte Schrank an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen, um ein selbst gestaltetes Ergebnis nach Maß zu erhalten.
Konfiguratoren für Kleiderschränke – wer bietet ein optimales Nutzererlebnis?
Für diesen Artikel habe ich drei Schrank-Konfiguratoren von Online-Möbelanbietern getestet und ihre Stärken und Schwächen gegenübergestellt. Viel Spaß beim Lesen!
Meine Erfahrung mit Kleiderschrank-Konfiguratoren von folgenden Anbietern:
1. Der Schrank-Konfigurator von allnatura: Konsequent geradlinig und intuitiv nutzbar
2. Individuelle Möbelkonzeption: Ein Überblick über den MYCS-Schrankkonfigurator
3. Potenzial der Konfigurator-Lösung von Polbau Schrank nicht komplett ausgeschöpft
1. Der Schrank-Konfigurator von allnatura: Konsequent geradlinig und intuitiv nutzbar
Mein erster Konfigurator im Test stammt vom Unternehmen allnatura, das mit einem natürlichen Wohnerlebnis durch seine nachhaltig gefertigten Möbel wirbt.
Das Tool selbst führt den User durch insgesamt vier Erstellungs-Schritte:
Zunächst wird aus einem von 8 Front-Modellen das ungefähre Erscheinungsbild des Wunsch-Schranks festgelegt, wobei bis zu zwei Materialvarianten zur Verfügung stehen.
Im Anschluss werden aus einer Liste die gewünschten Abmessungen ausgewählt, eine freie Eingabe von Länge, Breite und Höhe ist nicht möglich. Auch bei der Inneneinteilung und der Option für ein „Passepartout“ – einer Art Rahmen für den fertigen Schrank – kann aus einer kleinen Auswahl an Möglichkeiten gewählt werden.
Wie der fertige Schrank aussehen würde, zeigt die Vorschau ganz oben auf der Seite in Form eines Bildes in einer exemplarischen Wohnumgebung, wobei Änderungen am äußeren Erscheinungsbild in Echtzeit übernommen werden. Auch der spätere Preis passt sich mit jeder vorgenommenen Änderung sofort an.
Produktinformationen: Details zum Kleiderschrank jederzeit verfügbar
Wie der Schrank hingegen innen aufgebaut ist, wird nur anhand einer schematischen Zeichnung ersichtlich.
Ergänzt wird die Visualisierung durch stichpunktartige Beschreibungen der jeweiligen Produktvarianten sowie einen allgemeinen Produkttext am unteren Seitenende – relativ simpel, aber in meinen Augen für seinen Zweck als Konfigurator einfach und zielführend nutzbar.
Gleiches konnte ich auch auf technischer Seite feststellen: Mit einer Ladezeit von 2,5 Sekunden bewegt sich der Konfigurator von allnatura auf akzeptablem Niveau, während des gesamten Tests konnte ich zudem keine Bugs oder andere Fehler in der Benutzeroberfläche finden.
Dank Smartphone-Optimierung ist der Konfigurator zudem auch mobil ohne Einschränkungen nutzbar. Am Ende bleibt der Eindruck eines nicht besonders komplexen, aber durchdachten Kleiderschrank-Konfigurators, der seiner Aufgabe mit überschaubarem technischem Umfang dennoch angemessen nachkommt.
2. Individuelle Möbelkonzeption: Ein Überblick über den MYCS-Schrankkonfigurator
Die Benutzeroberfläche des MYCS-Konfigurators ist klar und übersichtlich gestaltet.
Sie führt den Nutzer schrittweise durch den gesamten Prozess der Schrankgestaltung.
Die Startseite präsentiert eine Auswahl an Grundmodellen, die als Ausgangspunkt für die individuelle Konfiguration dienen.
Diese Modelle variieren in Größe, Stil und Funktionalität, sodass für jeden Bedarf etwas dabei ist.
Sobald ein Grundmodell ausgewählt wurde, beginnt die eigentliche Konfigurationsdurchführung. Die entsprechende Schrank-Auswahl wird visualisiert dargestellt und steht zur Konfiguration bereit.
Die „Plus-Button“ am Schrankmodellen zeigen, welche Elemente zur Individualisierung zur Verfügung stehen. Nutzer können nur aus vorgefertigten Modulen wählen – ein maßgeschneiderter Kleiderschrank mit individuellen Maßangaben wie Höhe, Breite, Tiefe ist nicht möglich. Diese Option besteht nur für die Produktreihe „Regalsystem„.
Es gibt auch Optionen zur Auswahl von Materialien und Farben für sowohl das Innen- als auch das Außenleben des Schranks. Die Palette reicht von klassischen Holztönen bis hin zu modernen Spiegeltüren.
Individuelle Innenausstattung im Kleiderschrank-Konfigurator
Die Innenausstattung des Schranks lässt sich ebenfalls detailliert konfigurieren.
Hierzu zählen die Anzahl und Positionierung von Einlegeböden, Schubladen, Kleiderstangen und anderen Organisationshilfen.
Der Nutzer kann spezifische Bedürfnisse berücksichtigen – ob mehr Platz für Kleidung, Bücher oder Dekorationsgegenstände benötigt wird.
Ein besonderes Merkmal des MYCS-Schrankkonfigurators ist die 3D-Produktvisualisierung in Echtzeit. Während der Konfiguration wird jede Änderung in umgehend in einer dreidimensionalen Ansicht dargestellt. Dies ermöglicht es dem Nutzer, sofort zu sehen, wie der Schrank aussehen wird.
Diese Funktion hilft nicht nur bei der optischen Entscheidungsfindung, sondern auch dabei sicherzustellen, dass alle Elemente korrekt proportioniert sind und funktionell zusammenpassen.
Darüber hinaus bietet der Konfigurator eine Echtzeit-Preisberechnung. Jede Änderung am Design beeinflusst den Gesamtpreis des Produkts, der transparent neben dem 3D-Modell angezeigt wird. So behält der Kunde stets die Kostenkontrolle und kann Anpassungen vornehmen, um innerhalb seines Budgets zu bleiben.
Nach Abschluss der Gestaltung können Kunden ihre Entwürfe speichern oder direkt bestellen. Der fertige Schrank wird dann nach den individuellen Vorgaben gefertigt und geliefert.
Ein Hilfe-Button steht dem Nutzer jederzeit zur Verfügung und unterstützt mit Text-Einblendungen, die verschiedenen Konfigurationsoptionen schnell zu erklären.
Mit einer Ladezeit von 1,9 Sekunden auf Desktop- und 3,1 Sekunden auf mobilen Geräten, entsteht ein zügiges Kundenerlebnis.
Zusammenfassend bietet der MYCS Kleiderschrank-Konfigurator eine ansprechende Lösung für individuelle Möbelgestaltung. Benutzerführung und Konfigurator-Oberfläche unterstützen einen zügigen Bestellprozess. Die 3D-Visualisierung wird rudimentär gehalten, Funktionen wie Zoomen oder Drehen stehen nicht zur Verfügung.
Um einen Schrank auf Maß bestellen zu wollen, fehlen hier die entsprechenden Möglichkeiten wie Maßangaben (Höhe/Breite/Tiefe). Jedoch stehen dem Nutzer eine Vielzahl von Individualisierungs-Optionen zur Verfügung, um seinen Kleiderschrank aus modularen Modelle gestalten zu können.
3. Potenzial der Konfigurator-Lösung von Polbau Schrank nicht komplett ausgeschöpft
Als dritten Kleiderschrank-Konfigurator im Test, habe ich mir die Software von Polbau Schrank angesehen.
In seinem Aufbau ähnelt dieser dem Konfigurator von allnatura, weist allerdings auch einige Unterschiede hierzu auf.
So führt der Konfigurationsprozess den User durch eine 6-schrittige Folge an Formularen, in welcher der Schranktyp, die Form etwaiger Schrägen, die Maße, die Anzahl der Türen, Farben und Werkstoffe sowie die Innenausstattung konfiguriert werden können.
Bedingt durch diese lineare Konfigurationsstruktur erhält der User erst ab dem vierten Schritt eine Vorschau seines Entwurfs – ebenfalls in Form eines Bildes, hier aus der Frontalperspektive.
Dieses scheint allerdings keine tatsächliche Umsetzung der Konfigurationsparamenter, sondern lediglich eine Art „ungefähre Vorschau“ darzustellen. So habe ich in einer exemplarischen Produktkonfiguration einen Schrank entworfen, der auf der linken Seite deutlich niedriger als auf der rechten sein sollte – in der Vorschau war das Ergebnis jedoch auf beiden Seiten gleich hoch, obwohl die gewünschte Maßangabe keine Fehlermeldung auslöste.
Farben, Material, Zwischenböden und Ähnliches lassen sich jedoch, wie bei den beiden anderen Konfiguratoren im Test, frei auswählen und sofort in der Vorschau anzeigen.
Der Preis ändert sich ebenfalls entsprechend.
Dennoch verbleibt nach Nutzung des Polbau Kleiderschrank-Konfigurators ein eher durchwachsener Gesamteindruck:
Zusatzausstattungen wie Krawatten- oder Hosenauszüge lassen sich nicht in die visualisierte Konfiguration übertragen, sondern werden nur als Beispielbilder in Form von Pop-Ups angezeigt.
Rechtschreibung und Grammatik der zusätzlichen Info-Texte offenbaren deutlichen Überarbeitungsbedarf, eine Smartphone-Optimierung wurde ebenfalls nicht vorgenommen. Tatsächlich findet sich an mehreren Stellen des Tools folgender Hinweis des Betreibers: „Falls Sie eine Gestaltung brauchen, welche die Möglichkeiten dieses Formulars übertrifft, können Sie dies in den Bemerkungen vermerken oder beim Treffen beschreiben.“
Ladezeit punktet bei übersichtlicher Funktionalität
Dies macht einmal mehr deutlich, dass hier eindeutig nicht das volle Potenzial moderner Produktkonfigurator-Software genutzt wurde. Immerhin: Die Ladezeit war mit 0,6 Sekunden die schnellste im Test, was sicherlich auch auf die technische Einfachheit des Konfigurators zurückzuführen ist.
Im nächsten Teil dieser Artikelserie betrachte ich das Konfigurator-Thema aus einer ganzheitlichen Perspektive:
- Wie integrieren Anbieter ihre Individualisierungstools in die Struktur ihrer Shops?
- Welche Checkout- und Service-Optionen werden geboten, und wie gut sind die Konfiguratoren auffindbar?
Darum soll es dann im kommenden Beitrag gehen.
Bei Fragen rund um die Einbindung eines Konfigurators in Ihre bestehende Webpräsenz steht Ihnen das Team von ObjectCode gerne zur Verfügung!
„Felix Schodrok ist als branchenunabhängiger Text-und Marketingexperte bei der Düsseldorfer Digitalagentur Daus Interfaces tätig. Seine Erfahrung in der Erstellung und Optimierung überzeugender Internetpräsenzen in Verbindung mit seinem akademischen Background aus dem Studium der Managementsoziologie machen ihn zum interdisziplinären Ansprechpartner rund um innovative Digitalstrategien.“
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