Externer Erfahungsbericht von Felix Schodrok: Nachdem ich mich im letzten Artikel* dieser Serie mit den Möglichkeiten und Limitierungen von Konfiguratoren am Beispiel der Schrank-Zusammenstellung auseinandergesetzt habe, steht nun bei Teil 2 das Zusammenspiel von Konfiguratoren mit den dahinterstehenden Onlineshop-Systemen im Fokus. Abermals schaue ich mir Konfiguratoren im Vergleich an, dieses Mal vor dem thematischen Hintergrund der Computerindustrie. Externer Erfahungsbericht von Felix Schodrok:
PC-Konfiguratoren in Online-Shops: Welche Faktoren sind wichtig?
Die Möglichkeit zur Individualisierung von Rechnern erfreut sich immer größerer Popularität, da je nach Anwendungsgebiet unterschiedliche Anforderungen an ein solches Gerät gestellt werden – vom effizienten Office-Computer über die flexible Multimedia-Schnittstelle bis hin zum hochpotenten Gaming-Gerät.
Neben dem Aussehen des Computers spielen viele andere Faktoren eine Rolle, die vor allem technischer Natur sind:
- etwa die Kühlung,
- die Rechenleistung von Prozessor und Grafikkarte
- oder die Stromversorgung über das Netzteil.
Wie es den verschiedenen Anbietern im Test gelingt, ihre Konfiguratoren in ihre Online-Shops zu integrieren, erfahren Sie hier.
1. Der Konfigurator im Mittelpunkt der Webpräsenz bei PC-Service Bleker
2. One.de setzt auf umfangreichen Stand-Alone-Konfigurator mit diversen Shop-Funktionen
1. Der Konfigurator im Mittelpunkt der Webpräsenz bei PC-Service Bleker
Mein erster Konfigurator im Test stammt von PC-Service Bleker aus Bocholt, zu erreichen unter www.pc-extrashop.de.
Bereits beim Abruf der Startseite wird deutlich,
dass der Konfigurator das Herz des Shop-Angebots darstellt:
Ein großes Widget mit Direkt-Link ist
ganz oben prominent platziert und lädt
zum Beginn des Konfigurationsprozesses ein,
was für eine sehr gute Auffindbarkeit spricht.
Quelle: pc-extrashop.de
Die Abbildung von Fünf Sternen und eine geschlossene Kommentarsektion deuten auf gute Bewertungen hin, es scheint sich jedoch um eine Gesamtbewertung des Onlineshops zu handeln, die sich nicht Einzelprodukten zuordnen lässt. Auch bleibt offen, wo und wie diese Bewertungen von Kunden vorgenommen werden können.
Quelle: pc-extrashop.de
Möchte der User mit der Individualisierung starten, wählt er zunächst aus einer von drei Primärgruppen:
- Gaming,
- Office
- oder Mini
die Rahmenbedingungen des Grundsystems und kann optional eines von drei „Klassen“-Presets festlegen (Budget, Standard oder Highend).
Auf diese Weise lassen sich sowohl Nutzungsweise als auch finanzieller Rahmen eingrenzen, um die Produktkonfiguration übersichtlicher zu gestalten.
Jede der nun zu- oder abwählbaren Optionen ist transparent mit einem Preistag versehen, der Auskunft über einen möglichen Aufpreis oder eine Verringerung der späteren Gesamtkosten gibt. Letztere sind jederzeit rechts oben in der Navigationsleiste einsehbar. Neben den eigentlichen Komponenten des Computersystems sind im letzten Schritt der Konfiguration auch Zubehörartikel wählbar, die nicht Bestandteil des eigentlichen Rechners sind – etwa ein Gaming-Stuhl oder Lautsprecher.
Den Online-Shop Nutzer helfen wo es geht: Speichermöglichkeiten im Konfigurator
Leider kann die einmal getätigte Konfiguration weder gespeichert noch anderweitig exportiert werden, von der Kompakt-Übersicht am oberen Bildschirmrand ließe sich mit externer Software lediglich ein Screenshot erstellen, möchte man später mit der Konfiguration fortfahren. Dann muss man aber grundsätzlich von vorn beginnen.
Das Ende des Konfigurationsprozesses markiert der Button „Jetzt bestellen“, der den User zum dreiteiligen Abschlussprozess führt. Einen Warenkorb sieht der Shop von PC-Service Bleker nicht vor, da hier vermutlich davon ausgegangen wird, dass der User nur ein einzelnes System bestellt. Dass keine Option zum Anlegen eines Kundenkontos besteht, deutet ebenfalls darauf hin, dass der Betreiber üblicherweise mit Einmal-Bestellungen kalkuliert.
Pluspunkt: Kontrolle im Konfigurator verhindert Fehlbestellung im Online-Shop
Die Komponenten des konfigurierten Systems werden in jedem der vier Schritte zur Kontrolle angezeigt, sodass Fehlbestellungen vermieden oder nachträgliche Änderungen vorgenommen werden können.
Unter den möglichen Bezahloptionen finden sich Klassiker wie:
- Paypal,
- Lastschrift,
- Kredit- und Debitkarte,
- Vorkasse per Überweisung und
- Amazon Pay.
Auch die Zahlung per Nachnahme ist möglich. Kontaktmöglichkeiten für den Support werden unterdessen nur während des Konfigurationsprozesses angezeigt, nicht während des Bestellvorgangs. Hier findet sich lediglich ein unscheinbarer „Kontakt“-Link im Footer.
Zusammengefasst fügt sich der Konfigurator des PC-Service Bleker nicht nur nahtlos in das Shop-Erlebnis ein – er definiert dieses quasi, da er den Kernbestandteil des gesamten Online-Auftrittes darstellt. Wie das nachfolgende Beispiele zeigt, ist dies jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten, einen Konfigurator sinnvoll in einen Onlineshop zu integrieren.
2. One.de setzt auf umfangreichen Stand-Alone-Konfigurator mit diversen Shop-Funktionen
Der Konfigurator von One.de lässt sich, ausgehend von der Startseite, auf vielen verschiedenen Wegen erreichen: Ein direkter Link findet sich in der Navigation am oberen Rand der Website, im Footer, über ein auffälliges Widget in der Mitte sowie weiterführend auch auf verschiedenen Produkt-Unterseiten. Für den User ist das Konfigurator-Angebot also praktisch nicht zu übersehen.
Auch in diesem Fallbeispiel startet der Konfigurationsprozess mit der Auswahl aus einer Oberkategorie:
- Gaming,
- Silent,
- Business
- oder Office.
Darauf aufbauend schlägt das Tool eine Reihe von Presets vor, die sich im Anschluss frei konfigurieren lassen.
Quelle: one.de
Eine Sammlung von Vorschlägen beliebter Konfigurationen (Entry, Medium oder High End) erleichtert die Auswahl von Komponenten, ist allerdings nicht direkt anklickbar und darüber hinaus nur in der Oberkategorie „Gaming“ zu finden.
Der Kundenfokus scheint klar in diesem Segment des Konfigurators zu liegen, die Landingpage ist deutlich umfangreicher gestaltet als die der anderen drei Produktklassen.
Die Individualisierung selbst findet in jedem Fall auf Grundlage eines vorkonfigurierten Produktes statt, eine Funktion zur Zusammenstellung „from the scratch“ habe ich nicht gefunden.
Wichtig für jeden Online-Shop: Preisberechnung im Konfigurator
Preisveränderungen durch Auswahl einzelner Komponenten sind sowohl nach oben als auch nach unten transparent erkennbar, der Gesamtpreis ist übersichtlich in den Bestellbutton eingebunden. Neben einer sehr umfangreichen Zubehörliste jenseits der Rechner-Zusammenstellung können auch Gratisprodukte in Form von Energydrinks ausgewählt werden – ein intuitiver Weg für den Betreiber, den Absatz von Nebenproduktlinien zu erhöhen.
Quelle: One.de
Ebenfalls praktisch: Die einmal getätigte Konfiguration kann gespeichert werden, um die Individualisierung zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen.
Allerdings fehlt der Konfiguratoroberfläche eine Funktion zur Support-Kontaktaufnahme.
Von der Konfiguration zur Bestellbestätigung: Konfigurator leitet durch den Onlineshop
Mit einem Klick auf den Bestellbutton wird das zusammengestellte System in den Warenkorb gelegt und der vierschrittige Bestellvorgang beginnt. Dabei kann der Käufer auswählen, ob ein persönliches Kundenkonto angelegt werden soll, oder ob die Bestellung als Gast erfolgt. Neben den Zahlungsoptionen, die auch beim ersten Vergleichsbeispiel angeboten wurden, sind zudem der Kauf auf Rechnung, die Nutzung von Apple Pay und Klarna sowie die Finanzierung über zwei verschiedene Kreditinstitute möglich. Eine Bezahlung per Nachnahme wird hier unterdessen nicht angeboten.
Wer nach dem Kauf eine Bewertung abgeben möchte, kann dies auf der jeweiligen Produktseite des Ausgangsmodells tun – während des Konfigurationsprozesses werden jedoch keine Bewertungen einzelner Bauteile oder dergleichen angezeigt.
Test-Ergebnis: One.de überzeugt mit durchdachter User-Experience
Nach dem Test des Konfigurators von One.de verbleibt bei mir der Eindruck eines vielseitigen Tools, das ich als organischen Bestandteil des Onlineshops wahrnehme. Leicht zu bedienen und mit nützlichen Features wie der Speicherfunktion meiner Konfiguration ausgestattet, bereichert diese Lösung die User-Experience in meinen Augen deutlich.
Ohne eine abschließende Wertung vornehmen zu wollen, hoffe ich dennoch, Ihnen mit dieser Gegenüberstellung einige interessante Möglichkeiten auf dem Gebiet des Konfiguratoreinsatzes vorgestellt zu haben.
Für weitere Informationen rund um die Funktionsweise und Anwendung von Konfiguratoren steht Ihnen das Team von ObjectCode gerne zur Verfügung!
Bildquellen: Online-Shop: www.pc-extrashop.de und www.one.de
Zum Autor:
„Felix Schodrok ist als branchenunabhängiger Text-und Marketingexperte bei der Düsseldorfer Digitalagentur Daus Interfaces tätig. Seine Erfahrung in der Erstellung und Optimierung überzeugender Internetpräsenzen in Verbindung mit seinem akademischen Background aus dem Studium der Managementsoziologie machen ihn zum interdisziplinären Ansprechpartner rund um innovative Digitalstrategien.“
Zur ObjectCode GmbH:
Die ObjectCode GmbH ist seit 2014 spezialisiert auf die Umsetzung von Konfigurator-Projekten für B2B- sowie B2C-Unternehmen, sowohl national als auch international. Mit unserer bewährten Produktkonfigurator-Software K3 bieten wir Ihnen eine passende Lösung, die zeitnah und kalkulierbar umgesetzt wird.
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