herausstechen herausragen individuell

PwC veröffentlicht Studie über die deutsche Möbelbranche

Hochwertig im Design und der Qualität, individuell und am besten selbst entworfen. So wünschen sich die Deutschen laut einer Studie von PwC ihre Möbel. Was jung und hip klingt, trifft absolut nicht nur auf die Jugend zu, sondern vor allem auch die Generation 60+.

Und die wächst zunehmend, wie eine Studie der PwC (PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) über den deutschen Möbelmarkt ergab. Während die über 60-Jährigen vor zehn Jahren noch gut ein Viertel der deutschen Bevölkerung ausmachten (2010: 26%), liegt ihr Anteil im Jahr 2020 schon bei 38%. Die Generation 60+ prägt die Möbelbranche. Funktionale Möbel sind gewünscht. Praktisch sollen sie sein und nicht zu klobig, Kleinmöbel am besten, denn es wird nicht mehr so viel Stauraum wie früher gebraucht: Bücher werden immer weniger gelesen, TV-Geräte sollen möglichst flach sein. Und Wohnraum ist knapp: Laut PwC nimmt die Zahl der Mehrfamilienhäuser zu ebenso wie die der Single-Haushalte.

Möbel im Hochpreissegment

Die neuen Möbel lassen sich deutsche Konsumenten dann auch etwas kosten. Insgesamt steigen die Brutto-Konsumausgaben privater Haushalte in Deutschland langsam, aber kontinuierlich (2018: 43,7 Mrd €, fünf Jahre zuvor waren es noch 39,0 Mrd €). Der Anteil der Möbelumsätze im Hochpreissegment soll im laufenden Jahr bei satten 40% liegen. Darüber können sich vor allem deutsche Möbelbauer freuen, denn nach Angaben von PwC werden hochwertige Möbel und Handwerksprodukte überwiegend in Deutschland hergestellt. Im Ausland werden dagegen die niedrigpreisigen und Mitnahme-Möbel produziert.

Insgesamt zeigen sich die Umsätze in der Möbelbranche als stabil, PwC sieht allerdings eine Verschiebung zugunsten des Onlinegeschäftes. Aktuell liegt dieser bei 17%. Er könnte wohl sehr viel schneller wachsen und höher sein, wäre da nicht so sogenannte Online-Hürde.

Die Online-Hürde

Momentan bevorzugen Deutsche beim Kauf von Möbeln und Haushaltswaren den stationären Handel. 66% kaufen diese Waren vor Ort, nur 34% online. Gründe für die Online-Hürde sind laut PwC der bisweilen aufwändige Distributions- und Retourenprozess, ebenso die fehlende Visualisierung.
Aber: „Technische Neuerungen können diese Hürden überwinden“, so PwC. Konkret sind gemeint:

  • 3D-Druck, VR und AR (ersetzt die fehlende Visualisierung)
  • Digitalisierung (Apps wie Ikea Place erleichtern das „Einrichten“)
  • Smart homes (erleichtern den Zugang zu Online-Lösungen)

Nicht zu vergessen der Wunsch nach Individualisierung. PwC schreibt dazu: „Das aktive ‚designen‘ des eigenen Lebensstils lässt die Einflüsse hoher Ansprüche an die Ausstattung der eigenen Wohnung auf den Möbelmarkt einfließen. (…) Individualisierbare Möbel entsprechen dem Bedürfnis, sich von der breiten Masse abzuheben.“

(c)Gerd Altmann/Pixabay