mass customization Digitalisierung

Mass Customization: Verkaufsprozess jetzt digitalisieren

In der Geschichte der Produktionswirtschaft standen Massenfertigung und individualisierte Einzelaufträge lange im unvereinbaren Widerspruch zueinander: Auf der einen Seite konnten „am Fließband“ hergestellte Produkte schnell, kostengünstig und effizient gefertigt werden, dafür boten diese allerdings keinen Spielraum für spezifische Kundenwünsche. Einzelanfertigungen nach Kundenauftrag hingegen galten als deutlich aufwändiger und kostenintensiver, konnten aber präzise an die konkreten Anforderungen des Kunden angepasst werden.

Dank Mass Customization ist es heute möglich, die Vorteile beider Konzepte miteinander zu verbinden und eine anpassbare Produktpalette auf der Grundlage standardisierter Fertigung anzubieten: Informieren Sie sich in diesem Blogartikel über die Hintergründe kundenindividueller Massenproduktion und erfahren Sie, wie Sie mit dem Einsatz eines 3D-Produktkonfigurators wirkungsvolles Customer Empowerment realisieren. ObjectCode wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen! 

Mass Customization: Erfolgreich in den Online-Handel starten!

Inhaltsangabe:

  1. Wie funktioniert Mass Customization?
  2. Diese Kategorien von Mass Customization werden unterschieden
  3. Die Zentralen Vorteile von Mass Customization im Überblick
  4. Customer Empowerment: Der Kunde im Mittelpunkt des Verkaufsprozesses
  5. Wie kann ich Mass Customization im E-Commerce umsetzen? 

1. Wie funktioniert Mass Customization?

Um zu verstehen, was sich hinter dem Begriff Mass Customization verbirgt, möchten wir Ihnen zunächst den typischen Ablauf eines entsprechenden Produktions- und Vertriebskreislaufs beschreiben: 

Den Beginn einer solchen Reise markiert der Kunde, der aufgrund seines individuellen Bedarfs und seiner Erfahrung bestimmte Wünsche und Ansprüche an ein Produkt hat. Mit einem Online-Konfigurator erhält der Kunde die Möglichkeit, diese Informationen – etwa spezifische Maßzahlen, Farben, Materialien oder dergleichen – an den Hersteller weiterzugeben und eine individuelle Fertigung in Auftrag zu geben.

Eine Auswahl aus vielen vorgefertigten Produktvarianten ist nicht erforderlich, der Kunde entwirft das für ihn optimale Produkt selbst. 

Die tatsächliche Fertigung findet in der Regel erst nach Abschluss des Bestellvorgangs statt:
Flexible Prozesse unter Einbindung von CNC-Maschinen erlauben eine vollautomatisierte Herstellung, bei der die kundenspezifischen Eingaben aus dem Konfigurator unmittelbar in das bestellte Produkt überführt werden. Dabei kann gegebenenfalls auf nicht-individualisierte Vorprodukte zurückgegriffen werden, sodass lediglich eine nachträgliche Anpassung oder Zusammenstellung im Sinne der Kundenspezifikation erfolgt. Die abschließende Auslieferung bildet den letzten Teil der „Mass Customization Journey“ und setzt idealerweise einen sich wiederholenden Zyklus in Gang. Ist der Kunde mit dem Produkt zufrieden ist, entsteht eine neue Bedarfssituation und ein weiterer Kauf wird angebahnt. 

Es ist zu erkennen, dass die Customer Journey bei individuellen Produkten  im Gegensatz zu alltäglichen Gütern umfangreicher ist. Die Investition in ein individuelles Produkt ist höher und setzt eine gewisse Planung voraus. Abmessungen für einen neuen Schrank oder eine intensive Produktrecherche begleiten den Kaufprozess. Schließlich werden Familienmitglieder und Freunde miteinbezogen, die bei der Online-Planung im Konfigurator unterstützen. Auf allen Reise-Etappen sorgt der Produktkonfigurator für eine intensive Kundenbindung und begleitet vom Produktwunsch bis zur Bestellung.

2. Diese Kategorien von Mass Customization werden unterschieden

Im Bereich der Mass Customization wird zwischen zwei primären Gattungsbegriffen differenziert: 

Soft Customization und Hard Customization

soft und hard customization unterschiede

Bei der Soft Customization findet die Individualisierung des Produkts nicht unmittelbar durch den Hersteller, sondern an externer Stelle statt. Dies kann sich in verschiedenen Subformen ausprägen, beispielsweise als Self Customization, bei welcher der Kunde selbstständig die gewünschten Anpassungen vornehmen kann, oder als Point of Sale Customization, die eine Individualisierung gemeinsam mit dem Händler vorsieht.

Herstellerseitig wird also eine Art Rohprodukt geliefert, das seinen individuellen Schliff in einem der Folgeschritte erhält. Typische Beispiele hierfür sind etwa die selbstständige Anordnung einer vorkonfigurierten Wohnzimmereinrichtung durch den Käufer, oder die Bestellung eines universellen Maschinenteils, das beim Händler für seinen späteren Bestimmungszweck final angepasst wird. 

Die Hard Customization auf der anderen Seite meint die klassische Fertigung individueller Produkte direkt durch den Hersteller. Dazu kann die Produktion sich entweder auf die massenhafte, automatisierte Fertigung von Unikaten spezialisieren, oder durch die modulare Kombination verschiedener Komponenten ein individuelles Gesamtprodukt hervorbringen. 

Daneben bestehen weitere Sonderformen wie die Time Based Customization oder die individuelle Anpassung von Dienstleistungen, die je nach Branche und Einsatzfeld unterschiedlich interpretiert werden können. Das Team von ObjectCode berät Sie gerne zu den verschiedenen Möglichkeiten für Ihr Unternehmen und die damit verbundenen Vorteile! 

3. Die zentralen Vorteile von Mass Customization im Überblick

Mass Customization zeichnet sich durch eine Reihe von Vorzügen aus, so etwa durch einen hohen Kosteneffizienzgrad:
Ein einmal integriertes Mass Customization Konzept ermöglicht im Vergleich zur herkömmlichen Serienproduktion eine großvolumige Produktfertigung bei gleichen oder sogar geringeren Kosten, sodass sich die vorteilhaften Preise an den Kunden weitergeben lassen. Gleichzeitig werden Produkte für den Kunden attraktiver, da sie individuell auf deren Ansprüche zugeschnitten sind und sich von Konkurrenzangeboten ohne vergleichbare Anpassungsmöglichkeiten abheben. Dies kann zu gesteigerter Kundenbindung und erhöhten Absatzpotenzialen führen. 

Fertigung mass customization

Da die Idee der Mass Customization dem sogenannten Build-to-Order-Prinzip (BTO) folgt, werden Produkte erst auf Bestellung gefertigt. Den Gegensatz hierzu stellt das Build-to-Stock-Prinzip dar, das eine Herstellung zum Zweck der Lagerhaltung mit anschließendem Abverkauf vorsieht.

Dank BTO richten sich die Auslastungen der Fertigung direkt nach der aktuellen Kundennachfrage, sodass stets nur die Produkte hergestellt werden, die tatsächlich benötigt werden. Dies ermöglicht nicht nur eine schnellere Reaktion auf Veränderungen der allgemeinen Marktlage, sondern hält auch Lager- und Produktionskosten gering.

Das Risiko, dass sich gewisse Produkttypen nur schwer abverkaufen lassen und somit durch Rabattaktionen Preisnachlässe erforderlich sind, wird ebenfalls minimiert. Überdies entfallen Aufbau und Administration eines Zwischenhändler-Netzwerks, da die Aufträge direkt beim Hersteller eingehen und unmittelbar umgesetzt sowie verschickt werden könnten. Zudem wird der direkte Kundenkontakt zum Hersteller auf Abnehmerseite häufig positiv wahrgenommen.

Als schlankes und dennoch leistungsstarkes Produktionsschema spielt Mass Customization mit BTO-Ansatz also eine Reihe von Stärken aus, die eine Implementierung in vielen Fällen ratsam machen können. 

4. Customer Empowerment: Der Kunde im Mittelpunkt des Verkaufsprozesses

Den Kunden direkt in die Abläufe rund um Produktvermarktung und -konfiguration zu involvieren, ist ebenfalls mit erheblichen Benefits im E-Commerce verbunden.

Kann der Kunde seine Bestellung selbst individuell gestalten (Megatrend Individualisierung) und dabei kreativ tätig werden, erfüllt das Produkt dessen Ansprüche nicht nur besser, auch entsteht eine emotionale Beziehung zu dessen Entstehung – ein Gefühl des Stolzes, am entsprechenden Produkt selbst mitgewirkt zu haben.

customer empowerment

Solche positiven Erfahrungen werden gerne geteilt – ist der Kunde also zufrieden mit den Individualisierungsfunktion und seinem Konfigurationsergebnis, wächst die Chance, dass auch Freunden, Bekannten oder Familienmitgliedern diese Möglichkeit weiterempfohlen wird. Mit einer Verknüpfung zu gängigen Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram oder LinkedIn kann die entsprechende Message noch reichweitenstärker verbreitet werden.

Eine aktive Einbindung des Kunden in Feedback-Prozesse oder Produktevaluierungen fällt ebenfalls in den Bereich des Customer Empowerment, da dem Abnehmer die Möglichkeit eingeräumt wird, sich zum Kaufvorgang zu äußern und zur nachhaltigen Verbesserung von Angebot und Service beizutragen. 

5. Wie kann ich Mass Customization im E-Commerce umsetzen? 

customization-ecommerce

Welche Form der Mass Customization sich für Ihr Unternehmen idealerweise anbietet, hängt von den bestehenden Angebotsstrukturen, der gewerblichen Infrastruktur und den diesbezüglichen Anpassungsspielräumen Ihrer Produkte ab. Grundsätzlich kann kundenindividuelle Massenfertigung jedoch in diversen betrieblichen Kontexten angewandt werden.

Einen Kernbestandteil moderner Mass Customization Ansätze bildet der Produktkonfigurator Ihres Online-Shops: Dieser Konfigurator bietet dem Kunden nicht nur die Möglichkeit zur individuellen Anpassung Ihres Angebots, sondern dient zugleich als multifunktionale Schnittstelle, die den Informationsfluss, den Kundenservice und den Vertrieb erheblich vereinfacht.

Anhand intuitiver Benutzeroberflächen wird der Kunde zielführend durch den Konfigurationsprozess geleitet, erhält Antworten auf situativ-typische Fragen und kann sich seine Zwischenergebnisse als 2D- oder 3D-Modelle anzeigen lassen.

Eine sorgfältige Reglementierung sorgt unterdessen dafür, dass nur solche Optionen zur Konfiguration zugelassen werden, die von der Produktion auch tatsächlich umgesetzt werden können und dabei etwa auch den benötigten Stabilitäts- oder Sicherheitskriterien entsprechen. Mit dem Abschluss der Bestellung wird der Auftrag automatisch an die Produktion weitergegeben und der anschließende Versand wird in die Wege geleitet – im Regelfall völlig ohne die Notwendigkeit einer zusätzlichen, personellen Vertriebs- oder Beratungsleistung. 

Mit ObjectCode und der K3-Produktkonfigurator-Software schaffen Sie die optimale Grundlage für Ihr Mass Customization gestütztes Unternehmen.

Sprechen Sie uns an, um sich von unseren Konfigurator-Spezialisten persönlich zur bestmöglichen Vorgehensweise beraten zu lassen – selbstverständlich komplett kostenfrei und unverbindlich!

e-bike-konfigurator mockup

Nutzen Sie dazu gerne unser Kontaktformular oder rufen Sie unter der Telefonnummer 0231 5869580 an, um Ihren Ersttermin mit uns zu vereinbaren. Wir freuen uns auf Sie! 

Quellen:
http://www.downloads.mass-customization.de/zfb99.pdf
https://de.ryte.com/wiki/Mass_Customization
https://de.wikipedia.org/wiki/Mass_Customization
Illustrationen: https://undraw.co